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Weinbauempfehlung 14|2024

Die bisher feuchtere Witterung des Jahres hinterlässt ihre Spuren!

In den niederschlagsreicheren Regionen zeigt die Peronospora was sie anrichten kann (Bild 1). Aufgelassene oder schlecht gepflegte Rebflächen sind durch Pero kaputt und verseuchen die Umgebung mit Sporen. Pero im oberen Laub (Bild 2) oder vereinzelt in der Laubwand sind fast überall zu finden. Jetzt werden in etlichen Rebflächen Lederbeeren (Bild 3) und Mehltau (Bild 4) an den Trauben gefunden. Die meisten Rebflächen zeigen jedoch gesunde Trauben mit guten Ertragsaussichten (Bild 5).

ESCA nimmt besonders bei Dornfelder (Bild 6) zu und bleibt ein dauerhaftes Sorgenkind beim älter werden der Reben.

In trockeneren Regionen sind erste Verbrennungen durch Backpulver Produkte zu erkennen (Bild 7). Die Reife kommt langsam, rote Sorten färben sich (Bild 8) und die ersten Solaris Beeren sind essbar.

Die Pflanzenschutzsituation ist je nach Region mit mehr oder weniger Peronospora bzw. Oi-dium für die jetzige Mittelwahl bestimmend.

Gesunde Rebflächen werden mit einfachen Peronospora Belagsfungiziden wie Folpan 80 WDG oder einem Kupferpräparat behandelt. Wo Peronospora vorhanden ist, kann zur Absi-cherung des Zuwachses phosphorige Säure zugesetzt werden oder Mildicut zur Anwendung kommen. Der Einsatz tiefenwirksamer Peronosporaprodukte mit kurzer Wartezeit wäre im Ein-zelfall zu prüfen.

Im Bereich des Mehltaus ist die Situation bisher entspannter als im Vorjahr, allerdings gibt es Einzelfälle mit kritischem Befall (Bild 4). Wo vereinzelt einzelne Beeren Mehltau zeigen kann zur Unterstützung der organischen Mehltaufungizide noch ein Zusatz von Backpulverprodukten in Frage kommen.

Gute Erfolge wurden im ökologischen Pflanzenschutz mit der Kombination von Netzschwefel und Taegro erzielt.

Je nach Produktionsziel kann der Einsatz eines Spezialbotrytizids im Pflanzenschutzab-schlussbereich oder auch etwas später in Erwägung gezogen werden.

Die Bodenbearbeitungen im offenen Gang sind jetzt einzustellen, damit die Böden zum Herbst hin tragfähig für den Vollernter werden. Einsaaten sollten schnellstmöglich nur noch mit flacher Bodenbearbeitung erfolgen.

Der Einsatz von Herbiziden muss zum Abschluss kommen. Die offene Unterstockpflege ist wegen der mineralisierenden Wirkung zum Herbst hin einzustellen.

In Junganlagen ist der Pflanzenschutz über den allgemeinen Pflanzenschutzabschlusstermin hinaus weiterzuführen.

 

 

Aktuelle RWZ- Pflanzenschutzmittelempfehlungen

Basisaufwand x 4 mit 400 l bis 600 l Wasser/ha
Aufwand nach Laubwandflächenmodell 15.000 m2

Reinkupferaufwand 100 – 250 g/ha angepasst an die Peronosporasituation

  Konventionell     Ökologisch
Mehltau
  Basisaufwand 10.000 mLWF ha Aufwand ha Aufwand
Netzschwefel       2 - 5 kg/ha
VitiSan 3 kg/ha   6 kg/ha 6 kg/ha
Kumar 1,25 kg/ha   5 kg/ha 5 kg/ha
Taegro     0,185 kg/ha 0,185 kg/ha
Dynali 0,2 l/ha   0,8 l/ha  
Talendo 0,1 l/ha   0,375 l/ha  
Telendo Extra 0,1 l/ha   0,4 l/ha  
Vivando 0,08 l/ha   0,32 l/ha  
Kusabi 0,075 l/ha   0,3 l/ha  
Sarumo max 750 ml/ha 0,3 l/ha   0,75 l/ha  
Topas 0,08 l/ha   0,32 l/ha  
Peronospora
Folpan 80 WDG 0,4 kg/ha   1,6 kg/ha  
Mildicut  1 l/ha   4 l/ha  
Ampexio 0,16 kg/ha   0,48 kg/ha  
Melody Combi 0,55 kg/ha   2,2 kg/ha  
Funguran Progress 0,5 kg/ha     0,3 - 0,7 kg/ha
Grifon SC 0,65 l/ha     0,35 - 0,9 kg/ha
Coprantol Duo 0,625 kg/ha     0,34 - 0,9 kg/ha
FOSHIELD 1 l/ha   4 l/ha  
Insektizide
Dipel DF       1 kg/ha
Mimic 0,2 l/ha   0,8 l/ha  

 

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Ihr Ansprechpartner

Reiner End

Fachberatung Weinbau
Telefon: 0173 / 69 64 474
E-Mail: reiner.end@rwz.de