Weinbauempfehlung 13|2024

Entblättert, ausgeputzt oder halbiert, gesund und ordentlich gepflegt zeigen sich erste Rebflä-chen (Bild 1). Das Bild zeigt, dass die Winzer und Winzerinnen jetzt mit der Arbeit hinterher-kommen. Konsequenter Pflanzenschutz zahlt sich jetzt aus, durch gesündere Rebflächen. Tro-ckene Witterung sorgt für Entspannung beim Pflanzenschutz. Ungespritzte Rebflächen gelten derzeit als Beweis für den Pflanzenschutz. Viele solcher Rebflächen sind stark durch Perono-spora oder jetzt aufkommenden Mehltau geschädigt.

Die Traubenstrukturen sind oft durch Verrieselungen vorteilhaft aufgelockert, wobei es auch Rebflächen mit prallen Trauben gibt (Bild 2).

Erster Sonnenbrand bei Dornfelder (Bild 3) und massiv zunehmend ESCA (Bild 4).

Viele Zwischeneinsaaten sind schon gut aufgelaufen, frisch eingesäte Begrünungen (Bild 5) liefen in den letzten Tagen recht gut auf. Es bestehen weiter gute Bedingungen für Zwischen-begrünungen.

Erste Trauben beginnen sich zu verfärben (Bild 6).

Die jetzigen Weinbergarbeiten konzentrieren sich noch auf den Pflanzenschutz, Bodenpflege und die restlichen Arbeiten an der Laubwand.

Die feuchte Witterung lässt oft die Begrünung im Unterstockbereich wieder schnell wachsen.

Rechtzeitiges Eingreifen mit Herbiziden oder mechanischen Pflegearbeiten erleichtert die Ar-beit und verbessert die Wirkung der Herbizide.

Für eine Sauerwurmbekämpfung mit Coragen außerhalb der Pheromongebiete wird es höchste Zeit, bei Behandlungen mit BT-Präparate wie Dipel DF zur Sauerwurmbekämpfung ist auf den Schlupf der ersten Räupchen zu achten.

In den meisten Rebflächen reichen jetzt Kontaktfungizide gegen Peronospora, bei der Mehltaubekämpfung weiter auf starke Produkte setzen und die Resistenz-Gruppen beachten. In kritischen Mehltauflächen empfehlen wir noch den Zusatz von Backpulverpräparate je nach Produkt bis zu 6 kg/ha.

Besonderer Hinweis

Planen Sie jetzt Ihren etwaigen Pflanzenschutz-Abschlusstermin und sichern Sie sich Ihre ge-wünschten Pflanzenschutzmittel für die nächsten Behandlungen; bei einzelnen Produkten kann es zu Engpässen kommen.

Unsere RWZ-Empfehlungen nach Traubenschluss

Basisaufwand x 4 mit 400 l bis 600 l Wasser/ha
Aufwand nach Laubwandflächenmodell 15.000 m²
Reinkupferaufwand 100 – 250 g/ha angepasst an die Peronosporasituation