Weinbauempfehlung 12|2024

In den trockeneren Weinbauregionen ist bei der Peronospora bis auf die vorhandenen Ölflecken in der Laubwand derzeit Ruhe eingekehrt. Die Gefährdung der Trauben durch Peronospora ist so gut wie gebannt in diesen Rebflächen. In den feuchteren Regionen bleibt der Druck (Bild1) Peronospora weiter hoch.

Mehltaugefährdete Rebsorten mit starkem Vorjahresbefall haben weiter eine schleichende Zunahme von Mehltau an den Trauben (Bild 2). Die Behandlungen gegen Mehltau sind weiter sehr konsequent und ordentlich durchzuführen. Aufgrund der bisher vielen Behandlungen müssen die Mehltaumittel aus den verschiedenen Wirkstoffgruppen oft zweimal eingesetzt werden. Es ist darauf zu achten, dass die einzelnen Wirkstoffgruppen nicht direkt zweimal hintereinander eingesetzt werden.

Der Zeitpunkt für eine Sauerwurmbekämpfung mit Coragen außerhalb der Pheromongebiete ist bei den jetzt anstehenden Behandlungen zu beachten. Wo BT-Präparate wie Dipel DF zur Sauerwurmbekämpfung vorgesehen sind, wäre der ideale Termin kurz vor Schlupf der ersten Räupchen.

Die guten Wasserverhältnisse in den meisten Rebflächen sorgen für einen hohen Unkrautdruck. Problempflanzen wie Amarant, Milchdisteln, Weideröschen oder jetzt auch die Hirse und anders mehr erschweren besonders in Junganlagen die Unkrautbekämpfung. Beim Einsatz der Herbizide gibt die gute fachliche Praxis den schmalen Herbizidstreifen vor. Beim Einsatz glyphosathaltiger Produkte sind die Stockaustriebe in Bodennähe rechtzeitig vor einem Glyphosateinsatz zu entfernen.

Im ökologischen Weinbau wird jetzt die dritte Behandlung mit UPSIDE im zweiten Block gegen Peronospora und zur Unterstützung gegen Mehltau empfohlen.

Anwendungshinweise zu Backpulverprodukten

Backpulverprodukte wie VitiSan oder Kumar unterstützen gegen Mehltau und sollten mit mindestens 400l Wasser pro Hektar gespritzt werden. Stoppspritzungen mit Netzschwefel und Backpulverprodukten gegen Mehltau sollten mit mindestens 600l Wasser in die Traubenzone erfolgen.

In Rebflächen und Regionen mit weniger Peronospora-Druck können die Winzer Belagsperonospora-Produkte wie Folpan 80 WDG einsetzen, der Zusatz von phosphoriger Säure oder der Einsatz von Mildicut wäre im Einzelfall optional.

Tiefenwirksame Peronospora-Produkte in Rebflächen mit hohem Peronospora-Druck wäre noch einmal sinnvoll.

Wartezeiten bei den Pflanzenschutzmitteln und den Pflanzenschutz-Abschlusstermin Anfang August im Auge behalten!

Achtung in Regionen, wo der Hubschrauber fliegt

Teilweise werden in den Hubschrauberflächen mehr Einsätze als geplant durchgeführt. Bitte bei notwendigen Zwischenspritzungen bzw. weiteren Handspritzungen die noch einzusetzenden Mittel wegen dem Resistenzmanagement beachten.

Nähere Auskunft: 06541-8183621 oder auf der ADD-Seite

Unsere RWZ-Empfehlungen nach Traubenschluss

Basisaufwand x 4 mit 400 l bis 600 l Wasser/ha
Aufwand nach Laubwandflächenmodell 15.000 m²
Reinkupferaufwand 100 – 250 g/ha angepasst an die Peronosporasituation