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Weinbauempfehlung 05|2025

Niederschlag – aber zu wenig!

Der gestrige Niederschlag brachte bspw. in Bad Dürkheim 5,2 mm bzw. in Rheinhessen Lei-selheim 4,9 mm Niederschlag. Der Blattzuwachs der Reben war in den vergangenen Tagen mit ein bis zwei neuen Blättern recht zurückhaltend. Mit Blick auf die anstehenden Tage ist eine wechselhafte Witterung mit Lufttemperaturen von max. 20 °C zu erwarten. Die anhaltende Trockenheit führt zwar derzeit zu einer „Entspannung“ bei Pflanzenschutzmaßnahmen, er-schwert jedoch zunehmend die Bodenbearbeitung. Das nun wieder ansteigende Luftfeuch-teniveau in Kombination mit einhergehenden milden Lufttemperaturen sollte den Echten Mehl-tau nicht in Vergessenheit geraten lassen - wir wissen aus den letzten Jahren, wie schnell sich Mehltau bei der richtigen Witterung ausbreiten kann.

Treten Zeigertriebe auf, sollten diese umgehend entfernt werden. Ausbrecharbeiten sind in vollem Gange - bzw. wurde bereits in frühen Sorten mit dem Heften begonnen. Aktuelle sind oftmals zwischen 9 und 12 Blätter entfaltet.

Trotz der gestrigen Niederschläge ist das aktuelle Pero-Risiko als gering einzustufen. Immer häufiger lassen sich nun Chloroseerscheinungen feststellen. Ist eine Eisenbehandlung ge-plant, sollte diese umgehend durchgeführt werden – vor der Blüte. Als mögliches Produkt bie-tet sich hier Chelal Fe/Mn oder unser Bio Power N per Blattanwendung an.

Minimalschnittanlagen zeigen teilweise geschlossene Laubwände, welche im Grün erstrahlen. In frühen Sorten ist mit einem Blühbeginn ggf. zum Monatswechsel zu rechnen.

Abb. 1: Chloroseerscheinungen

Abb. 2: Gescheinsentwicklung

Abb. 3: gutes Wachstum

Derzeit werden vermehrt Blattgallen der Reblaus festgestellt. Besonders in extensiv bewirtschafteten Minimalschnittanlagen bleibt ein Befall häufig lange unentdeckt. Überprüfen Sie Ihre Rebanlagen daher sorgfältig auf Anzeichen eines Reblausbe-falls und entfernen Sie aufkommende Stockausschläge konse-quent. Um die Gefahr durch Reblaus langfristig gering zu hal-ten und vorhandene Resistenzmechanismen zu schützen, ist die erhöhte Aufmerksamkeit aller Weinbaubetriebe dringend erforderlich.

Bei starkem Laubzuwachs ist ein Spritzintervall von acht bis max. zehn Tagen sinnvoll. Kup-ferpräparate sollten im Bioweinbau grundsätzlich Bestandteil jeder Spritzung sein. Beim Befall von Milben oder Zikadenbefall kann Kiron effektiv eingesetzt werden.

Werfen wir einen Blick voraus bezüglich der Witterung, ist vereinzelt mit wechselhaften Bedin-gungen zu rechnen.

Empfehlungen zur Pflanzenschutzbehandlung

Basisaufwand x 1,5-2 (200-500 l Wasser/ha)
Die Mittelaufwandmenge in Minimalschnittlagen der Laubwand anpassen!
Reinkupfermenge: 80-100/ha

 

 

  Konventionell Ökologisch
  Basisaufwand ha-Aufwand Basisaufwand ha-Aufwand
Mehltau
Netzschwefel   3,6 - 5 kg/ha   3,6 - 5 kg/ha
Natrisan 3 kg/ha 3 kg/ha 3 kg/ha 3 kg/ha
VitiSan 3 kg/ha 3 kg/ha 3 kg/ha 3 kg/ha
Wetcit     0,1 - 0,2 % 0,1 - 0,2 %
Kantor     0,15 % 0,15 %
Break Thru Sp     0,4 l/ha 0,4 l/ha
Belanty 1 l /ha* 0,6 - 0,9 l/ha    
Dynali 0,2 l/ha 0,4 l/ha    
Prosper Tec 0,33 bis 0,66 l/ha    
Spirox 0,2 l/ha bis 0,4 l/ha    
Peronospora
Funguran Progr. + Upside     0,5 kg/ha + 2,5 l/ha* 0,285 kg/ha + 1,5 l/ha*
Cuprozin Progr.     0,4 l/ha 0,4 l/ha
Delan Pro 1,2 l/ha bis 2,4 l/ha    
Folpan 80 WDG 0,4 kg/ha bis 0,8 kg/ha    
Veriphos/ Foshield 1,0 l/ha bis 2,0 l/ha    
Spinnmilben
Kiron 0,6 l/ha 0,6 l/ha    

* = Laubwandflächenbezug d.h. Aufwandmenge auf 10.000 m2 Laubwand

 

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Ihr Ansprechpartner

Dr. Christian Ihrig

Fachberatung Weinbau
Telefon: 0171 / 91 66 863
E-Mail: christian.ihrig@rwz.de