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Weinbauempfehlung 05|2024

Reben ohne Frostschäden wachsen, Peronosporagefahr steigt!

Nicht erfrorene Reben wachsen (Bild 1), die Ausbrecharbeiten haben begonnen. In den erfrorenen Rebanlagen heißt es dagegen warten, bis der Neuaustrieb richtig einsetzt. In vielen Rebflächen kommen mitunter sehr unterschiedliche Frostschäden in Erscheinung, vom Totalschaden bis zur Nullschädigung ist alles vorhanden.

Die Niederschläge der letzten Tage brachten in allen Gebieten die Voraussetzungen für die Primärinfektion bei der Peronospora. In der nächsten Woche können die ersten Ölflecken sichtbar werden. In Rebsorten wie Dornfelder mit frühem starkem Mehltaubefall im Jahr 2023, sind erste Mehltauzeigertriebe zu finden (Bild 2). Die feuchten Tage im April führten auch zu ersten Schwarzfleckeninfektionen an der Triebbasis (Bild 3).

Jetzt werden die Sünden falscher Herbizidanwendungen gut sichtbar (Bild 4). Ab- gespritzte Wegeränder, Böschungen oder ganzflächig abgespritzte flache Gassen müssen nicht sein!

Die anhaltende Feuchtigkeit fördert das Graswachstum und die erhöhte Luftfeuchtig-keit und steigende Temperaturen verstärken das Peronosporainfektionsrisiko. Jetzt empfiehlt sich der Zusatz von phosphoriger Säure wie FOSHIELD zu Folpan oder es wird Delan Pro appliziert. Bleibt der Peronosporadruck hoch ist für weitere Be- handlungen Richtung letzte Vorblüte und Blütebehandlung rechtzeitig Profiler und Zorvec Zelavin Bria zu disponieren.

Die Anwendung Dimethomorph haltiger Produkte wie METOMOR F oder Orvego ist dieses Jahr noch uneingeschränkt möglich, der Wirkstoff wird nächstes Jahr wegfallen.

Nach den starken Niederschlägen wird in den nächsten Tagen eine Spritzbelags- erneuerung notwendig. Die Spritzung sollte zuwachs- und niederschlagsorientiert erfolgen. Gegen Oidium empfehlen wir in jedem Fall ein organisches Mehltaumittel, bevorzugt Spirox oder Prosper TEC. Beim Einsatz von Spirox oder Prosper TEC sollte der nächste Spritzabstand nicht weit über 8 Tagen liegen. In Oidiumrisko- flächen kann die unterstützende Wirkung von VitiSan gegen Mehltau nützlich sein.

Ökologisch wirtschaftende Betriebe können mit UPSIDE in einer 3-er Spritzfolge eine direkte Wirkung gegen Peronospora und eine Zusatzwirkung gegen Mehltau erzielen. Von einer stärkeren Reduzierung von Kupfer bei dem Einsatz von UPSIDE wird abgeraten.

 

Nach dem Frost noch an die Düngung denken!

Nach Düngeverordnung sind N-Gaben unter 50 kg N/ha und P-Gaben unter 30kg P2O5 kg/ha nicht aufzeichnungspflichtig, sollten aber dokumentiert sein.

Unsere Empfehlung: RWZ Weinbaudünger 10/17+6+8+(0,05%Bor) 300 – 500 kg/ha

 
Empfehlungen zur nächsten Pflanzenschutzbehandlung im Weinbau

Basisaufwand x 1,5 bis 2 mit 200 l Wasser/ha

Aufwand nach Laubwandflächenmodell 3000 bis 6000 m2

Aufwand in Minimalschnittanlagen je nach Wachstum anpassen

Reinkupferaufwand jetzt 150- 200 gr/ha

  Konventionell     Ökologisch
Mehltau
  Basisaufwand 10.000 mLWF ha Aufwand ha Aufwand
Netzschwefel     3,6 - 5 kg/ha 3,6 - 5 kg/ha
Spirox 0,2 l/ha   0,3 l/ha  
Prosper TEC 0,33 l/ha   0,5 l/ha  
VitiSan 3 kg/ha   2 kg/ha 2 kg/ha
Peronospora
Delan Pro 1,2 l/ha   1,8 l/ha  
Folpan 80 WDG 0,4 kg/ha   0,6 kg/ha  
Upside   2,5 l/ha   1,5 l/ha
Funguran Progress 0,5 kg/ha     0,6 kg/ha
FOSHIELD 1 l/ha   1,5 l/ha  

Weitere Empfehlungen

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Zu den Empfehlungen

Ihr Ansprechpartner

Reiner End

Fachberatung Weinbau
Telefon: 0173 / 69 64 474
E-Mail: reiner.end@rwz.de