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Weinbauempfehlung 04|2024

Extrem kühle Witterung und regionale Nachtfröste mit Schäden

Kalte Witterung und Frost verzögern das Wachstum der Reben

Starke Frostschäden Bild 2 bis 4, bei Temperaturen mit -2 bis -5°C sind regional ein großes Thema geworden. Besonders stark sind die Schäden in tieferen Lagen in Rheinhessen oder an der Mosel. Am geringsten sind die Schäden in der Pfalz. Das Rebenwachstum kam durch die Kälte zum Stillstand, hellgelbe Blätter deuten diesen Kältestress an den Reben an. Trotz Niederschlägen war bei den einstelligen Temperaturen nicht mit einer Primärinfektion bei Peronospora zu rechen. Sobald es aber wärmer wird, ist bei den durchfeuchteten Böden und ausreichend Niederschlag mit einer Primärinfektion zu rechnen. In dem teilweise schon fortgeschritteneren Rebenwachstum Bild 1, besteht in solchen Rebanlagen die Gefahr für Gescheinsperonosporabefall durch Primärinfektionen. Pflanzenschutzbehandlungen werden in den Frostgebieten je nach Stärke der Frostschäden auch nicht einfach.

Die kalten Temperaturen bremsten auch die Ausbreitung des Mehltaus. Sobald es wärmer wird, empfehlen wir zu Beginn der nächsten Woche eine Pflanzenschutzbehandlung gegen Mehltau und Peronospora. Der Fraß der Knospenschädlinge hat nachgelassen. Vieler Orts sind schon intensive Bodenpflegemaßnahmen durchgeführt und Flächen zur Frühjahrseinsaat vorbereitet oder schon gesät.

 
Neupflanzungen und Drahtanlagen

In dem Thema Drahtrahmen bei Neupflanzungen stehen Ihnen die RWZ-Standorte gerne für eine Beratung zur Verfügung. Neuanlagen sollten stabil und zukunftsorientiert erstellt werden um den Ansprüchen der Zukunft, wie Minimalschnitt am Spalier oder leichten und schnellen Heftarbeiten zu genügen. Stabile End- und Zwischenpfähle, starke Endverankerungen und sichere Spannsysteme sind wichtig.

 
Nach dem Frost noch an die Düngung denken!

Nach Düngeverordnung sind N-Gaben unter 50 kg N/ha und P-Gaben unter 30kg P2O5 kg/ha nicht aufzeichnungspflichtig, sollten aber dokumentiert sein.

Unsere Empfehlung: RWZ Weinbaudünger 10/17+6+8+(0,05%Bor) 300 – 500 kg/ha

 
Empfehlungen zur nächsten Pflanzenschutzbehandlung im Weinbau

Basisaufwand x 1 bis 1,5 mit 200 l Wasser/ha
Aufwand in Minimalschnittanlagen je nach Wachstum anpassen

  Konventionell     Ökologisch
  Basisaufwand 10.000 mLWF ha Aufwand ha Aufwand
Mehltau
Netzschwefel     3,6 - 5 kg/ha 3,6 - 5 kg/ha
Talendo 0,1 l/ha   0,15 l/ha  
Peronospora
Delan Pro 1,2 l/ha   1,8 l/ha  
Folpan 80 WDG 0,4 kg/ha   0,6 kg/ha  
Upside   2,5 l/ha   1 l/ha
Funguran Progress 0,5 kg/ha     0,4 kg/ha
FOSHIELD 1 l/ha   1,5 l/ha  

 

FOSHIELD (phosphorige Säure), als Zusatz zu Folpan 80 WDG erhöht den Schutz im Zuwachs gegen Peronospora.

Upside ist ein neues Biofungizid der Kwizda mit einer Zulassung gegen Peronospora und einer Nebenwirkung auf Mehltau.

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Ihr Ansprechpartner

Reiner End

Fachberatung Weinbau
Telefon: 0173 / 69 64 474
E-Mail: reiner.end@rwz.de