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News Mail 6|2024

Aktuelle Situation Wintergetreide:

Durch die aktuell immer noch sehr unbeständige Witterung nimmt das Krankheitsgeschehen in den Wintergetreidebeständen zum Teil dramatische Ausmaße an! Hinzu kommt, dass die Weizenbestände in den letzten 2 Wochen nahezu keine weitere Entwicklung genommen haben und somit immer noch kurz vor oder im Fahnenblattstadium sind. Dementsprechend sollte der Fokus nun auf dem Schutz der ertragsrelevanten Blattetagen liegen.

Abschlussmaßnahme in Wintergerste:

Viele Wintergerstenbestände wurden bereits mit der Fungizidabschlussmaßnahme behandelt. Dort, wo dies noch nicht der Fall ist, bitte zeitnah erledigen. Nach wie vor finden sich zum jetzigen Zeitpunkt Rhynchosporium, Netzflecken und Zwergrost in der Gerste. Ebenfalls sollte Ramularia in diesem Jahr nicht außer Acht gelassen werden, denn durch den dauerhaften Wechsel von Niederschlag und strahlungsintensivem, warmem Wetter besteht eine erhöhte Infektionsgefahr. Unsere Empfehlung aus dem Newsmail 5 hat daher weiter Bestand:

  • 1,0 l/ha Revystar + 1,0 l/ha Priaxor + 1,5 l/ha Folpan 500 SC
  • 1,0 l/ha Elatus Era + 1,5 l/ha Folpan 500 SC oder
  • 1,2 l/ha Ascra Xpro + 1,5 l/ha Folpan 500 SC.
T2-Maßnahme in Winterweizen:

Auch der Winterweizen schiebt vielerorts das Fahnenblatt. Aufgrund des hohen Krankheitsdruckes sollte jetzt die T2-Fungizidmaßnahme, mit Fokus auf Gelbrost, Braunrost, Mehltau und vor allem Septoria, geplant werden.

Die feuchte Witterung inklusive langer Blattnässephasen begünstigt insbesondere die Septoria-Infektionen, welche allerdings erst nach ca. 3 Wochen sichtbar werden und nur innerhalb weniger Tage nach den Infektionsereignissen wirkungsvoll gestoppt werden können.  

Die Maßnahme sollte somit so zeitnah wie möglich, mit breitwirksamen und langanhaltenden Fungiziden durchgeführt werden. Dort, wo in der T1-Maßnahme ein prothioconazol-haltiges Fungizid zum Einsatz gekommen ist, sollte aus Resistenzgründen nun ein Azol-Wechsel erfolgen. Wir empfehlen in dem Fall:

  • 1,0 l/ha Revystar + 1,0 l/ha Priaxor oder
  • 1,5 l/ha Revytrex + 0,5 l/ha Comet

Wurde noch keine Lösung mit Prothioconazol verwendet, können folgende Produkte eingesetzt werden:

  • 1,5 l/ha Ascra Xpro,
  • 2,0 l/ha Univoq oder
  • 1,0 l/ha Elatus Era + 0,33 Sympara.

Ist die T1-Behandlung bereits 3-4 Wochen her und der Bestand befindet sich noch nicht im Fahnenblattstadium, kann eine Zwischenspritzung von 1,0 l/ha Balaya eingeschoben werden, um z.B. mögliche gesetzte Septoria-Infektionen noch kurativ zu erfassen.

Zur Ertragsabsicherung empfiehlt sich zusätzlich die Mitnahme von 1,0 - 2,0 l/ha Raiffeisen Getreide-Blattdünger.

Maisherbizide:

Je nach Region sind einige Maisbestände bereits gesät worden, aber aufgrund der folgenden Witterung (Kälte, Regen) möglicherweise noch nicht mit Herbiziden behandelt. Auch hier haben die Entscheidungshilfen aus dem Newsmail Nr.5 weiter Bestand.

Bei Gräserstandorten mit Einj. Rispe, Nachtschatten, Kamille, Knötericharten, Weißer Gänsefuß, Quecke, Hirsearten, Ackerfuchsschwanz, … empfehlen wir als Terbuthylazin- und Nicosulfuron-haltige Lösung den Elumis Flex Pack:

  • 0,75 – 1,25 l/ha Elumis + 2,25 – 3,75 l/ha Gardo Gold

Wird eine Nicosulfuron-freie Lösung auf einem Gräserstandort mit Ackerfuchsschwanz, Flughafer, Einj. Rispe, Hirsearten, Quecke und breiter Mischverunkrautung benötigt, empfiehlt sich der Einsatz vom MaisTer power Aspect Pack:

  • 1,0 – 1,5 l/ha MaisTer power + 1,0 – 1,5 l/ha Aspect

Für Gräserstandorte mit einer breiten Mischverunkrautung kann als Nicosulfuron-haltige aber Terbuthylazin-freie Lösung der Elumis P Dual Pack:

  • 1,0 – 1,25 l/ha Elumis + 1,0 – 1,25 l/ha Dual Gold + 0,016 – 0,02 kg/ha Peak

eingesetzt werden.

Wird für solch einen Standort eine sowohl Nicosulfuron- als auch Terbuthylazin-freie Lösung benötigt, bietet sich der Callisto P Dual Pack an:

  • 1,0 l/ha Callisto + 1,0 l/ha Dual Gold + 0,02 kg/ha Peak.

Der Zusatz von 5 kg/ha Turbophosphat zur Herbizidmaßnahme vermindert den Herbizidstress und regt das Wachstum an.

ACHTUNG:

Die Zulassung für den Wirkstoff S-Metolachlor läuft am 23.04.2024 aus.

Die Abverkaufs- und Aufbrauchfrist ist der 23.07.2024.

Weiter ist zu beachten, dass ein Einsatz von S-Metolachlor-haltigen – Herbizidlösungen seit 2024 in Wasserschutzgebieten und Heilquellenschutzgebieten verboten ist.

Unter anderem sind der oben empfohlene Elumis Flex Pack sowie der Callisto P Dual Pack, aufgrund der darin enthaltenen Produkte Gardo Gold bzw. Dual Gold, von dem baldigen Zulassungsende betroffen.

Sie haben Fragen?

Dr. Thorsten Krämer

Fachberatung Pflanzliche Produktion
Telefon: 0221 / 16 38-172
Mobil: 0162 / 40 35 569
E-Mail: thorsten.kraemer@rwz.de

Jürgen Frings

Fachkoordinator Ackerbau
Telefon: 0173 / 51 27 255
E-Mail: juergen.frings@rwz.de

Alexandra Rottscheidt

Fachberatung Pflanzliche Produktion
Telefon: 0221 / 16 38-1397
E-Mail: alexandra.rottscheidt@rwz.de