Blauzungenvirus
Nachdem in Nordrhein-Westfalen bisher noch kein massives Geschehen und schwere Verläufe und Todesfälle zu beobachten waren, hat sich die BTV-Lage im Laufe der letzten Woche (8. bis 14. Juli 2024) sehr verschärft. Es war damit zu rechnen, dass es bei wärmeren Temperaturen zu einem Anstieg der Gnitzenpopulation und einer Verbreitung des Blauzungenvirus (BTV) kommen wird. Die aktuellen Zahlen im Tierseucheninformationssystem (TSIS) des Friedrich-Loeffler-Instituts spiegeln genau dies wider. Allein für den 11. Juli 2024 sind 27 Fälle im TSIS für ganz NRW eingetragen und es werden stetig mehr. Die Eintragungen erfolgen jedoch zeitverzögert, wahrscheinlich sind noch viel mehr Betriebe betroffen. Leider melden auch immer mehr Betriebe schwere Verläufe und Todesfälle. Was erst oft noch harmlos aussah, verschlimmert sich in einigen Betrieben nun drastisch. Und das nicht nur in NRW, eine Ausweitung in andere Bundesländer ist bereits zu verzeichnen. So ist Hessen bereits stark betroffen und in RLP fängt es gerade erst an.
Die aktuelle Lage ist besonders bei kleinen Wiederkäuern sehr herausfordernd. Viele Bestände sind noch nicht geimpft und erkrankte Tiere müssen intensiv betreut werden. Zudem stehen viele Schafe und Ziegen in Flächen der Landschaftspflege, in feuchten Biotopen o.ä. - überall da, wo sich Gnitzen wohl fühlen.
Die Blauzungenkrankheit (Bluetongue desease - BT) ist eine virusbedingte, hauptsächlich akut verlaufende Krankheit der Schafe und Rinder. Ziegen, Neuweltkameliden (u.a. Lamas, Alpakas) und Wildwiederkäuer sind für die BT ebenfalls empfänglich. Das Virus wird nicht direkt von Tier zu Tier übertragen, sondern über kleine, blutsaugende Mücken (Gnitzen) der Gattung Culicoides. Der Erreger der Blauzungenkrankheit ist für den Menschen nicht gefährlich."
Auflistung verschiedener Symptome:
- Lahmheiten
- gestörtes Allgemeinbefinden
- Unwohlsein, Apathie
- Schmerzlaute
- verminderte Futter- und Wasseraufnahme
- Rotznase, Nasenausfluss
- geschwollene Maulpartie
- geschwollener Kopf
- Kehlgangsödem
- stetiges Maulöffnen
- Pusteln und Krusten am Kopf/Maul
- Speichelfluss, Schäumen
- geschwollene Zunge
- blaue Zunge
Weitere Infos finden Sie beim LANUV NRW.
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